Regen ist lebensnotwendig. Er tränkt die Böden, füllt die Wasserspeicher und lässt die Natur erblühen. Doch dieses Bild des segensreichen Regens hat eine bedrohliche Kehrseite. Wenn Niederschlag extrem wird – sei es durch schiere Intensität oder unnachgiebige Dauer – verwandelt er sich von einer Lebensquelle in eine Naturgewalt. Die Folge sind Überflutungen, die in Minutenschnelle Existenzen bedrohen oder über Tage hinweg ganze Landstriche unter Wasser setzen.
Auf dieser Seite analysieren wir die Mechanismen hinter den Wetterextremen Starkregen und Dauerregen und die daraus resultierenden, oft katastrophalen Folgen: Sturzfluten und Hochwasser. Starkregen ist definiert durch seine Intensität. Hierbei fallen enorme Wassermengen in einem sehr kurzen Zeitraum, oft begleitet von Gewittern.
Man spricht von Starkregen, wenn beispielsweise mehr als 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder 20 bis 35 Liter in sechs Stunden fallen. Dauerregen ist definiert durch seine Dauer. Die Intensität ist oft mäßig, aber der Regen hält über einen langen Zeitraum an – oft 24, 48 oder sogar 72 Stunden.
Eine Sturzflut (auch „urbane Sturzflut“ oder „Flash Flood“ genannt) ist die direkte Reaktion auf Starkregen.Regen bleibt ein Segen, doch sein extremes Auftreten ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Während Hochwasser an Flüssen durch Deiche und Renaturierung bekämpft werden kann, erfordern Sturzfluten ein Umdenken. Die Gefahr durch Starkregen ist lokal und plötzlich. Sie erfordert präzisere Warnsysteme, aber vor allem eine Anpassung unserer Infrastruktur. Städte müssen lernen, Wasser nicht nur schnell abzuleiten, sondern es lokal zu speichern und zu versickern – das Konzept der „Schwammstadt“. Gleichzeitig steigt die Eigenverantwortung: Jeder Hausbesitzer sollte das lokale Risiko kennen und Vorkehrungen treffen, denn die nächste Sturzflut kündigt sich oft nicht an.
