Wir blicken auf einen meteorologisch hoch spannenden Übergang. Aktuell befinden wir uns in einer kräftigen Südströmung, die uns ein letztes Mal ein Gefühl von Spätsommer bescheren kann. Verantwortlich für diese Wetterlage ist das Tauziehen zweier mächtiger Drucksysteme: Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über dem nahen Atlantik kämpft gegen ein stabiles Hochdruckgebiet über Osteuropa. Diese Konstellation wirkt wie eine gewaltige Pumpe und schaufelt zum heutigen Freitag noch extrem milde Luftmassen direkt aus dem Raum Spanien zu uns. Doch das Atlantiktief rückt unaufhaltsam näher und wird das Wettergeschehen am Wochenende vollständig umkrempeln.

Der heutige Freitag: Nebel, Sonne und erste Vorboten
Der heutige Tag startet in vielen Regionen der Südhälfte, etwa in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, erst einmal verhalten. Hier müssen Sie mit regional dichten Nebelfeldern rechnen, die sich teils zäh bis in den Vormittag halten können. Sobald sich diese grauen Decken aber aufgelöst haben, dürfen sich die Menschen speziell von Oberbayern bis nach Sachsen über viel Sonnenschein oder nur harmlose Schleierwolken freuen.
In den übrigen Landesteilen, beispielsweise in Hessen, Thüringen oder Niedersachsen, erleben wir heute einen oft freundlichen Mix aus sonnigen Abschnitten und durchziehenden Wolkenfeldern. Gegen Abend ändert sich das Bild jedoch markant: Die Front des nahenden Atlantiktiefs kündigt sich an. Im Rheinland und in Nordrhein-Westfalen ist dann mit dem ersten aufkommenden Regen zu rechnen, der die nasse Wende einleitet.
Der Samstag: Eine Regenfront überquert das Land
Am Samstag, dem 1. November, sollten Sie den Regenschirm griffbereit haben. Die Kaltfront des Tiefs schiebt sich unaufhaltsam ostwärts über Deutschland hinweg. Dichte Wolken und Regen breiten sich von den westlichen Bundesländern rasch aus und erreichen im Laufe des Nachmittags auch Regionen wie Berlin und Hamburg.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Ein Streifen vom Bodensee über den Alpenrand bis in die Lausitz bleibt voraussichtlich am längsten trocken. Hier sind noch sonnige Abschnitte möglich. An den Alpen kann leichter Föhn die Temperaturen, ähnlich wie am Oberrhein, sogar noch einmal auf bis zu 20 Grad klettern lassen. Im deutlichen Kontrast dazu kühlt es auf Rügen bei nur noch 12 Grad bereits ab.
Ein großes Thema wird der Wind: Er weht mäßig, in Böen stark aus südlichen Richtungen. Besonders an der Nordseeküste müssen Sie sich auf handfeste Sturmböen einstellen.
Der Sonntag: Dauerregen im Süden, Schauer im Norden
Der Sonntag präsentiert sich dann im ganzen Land von seiner herbstlich-nassen Seite. Die dichten Wolken dominieren das Wettergeschehen. Während es im unmittelbaren Umfeld der Nordsee bei einzelnen Schauern bleibt, zu denen sich vereinzelt auch kurze Gewitter gesellen können, regnet es in der Südhälfte Deutschlands teils anhaltend und kräftig. Insbesondere in Bayern und Sachsen kann es über längere Zeit nass bleiben. Im Nordwesten, etwa in Schleswig-Holstein, lockert es zwischen den Schauern auch mal auf.

Die Temperaturen gehen weiter zurück, bleiben aber mit Höchstwerten zwischen 10 und 15 Grad für die Jahreszeit weiterhin auf einem milden Niveau.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Genießen Sie die letzten milden und teils sonnigen Stunden am heutigen Freitag! Das Wochenende bringt uns unverkennbar den nassen, windigen Atlantik-Herbst zurück. Die Temperaturen bleiben zwar vorerst überdurchschnittlich, doch die trockenen Phasen werden bis Anfang nächster Woche selten. Wir von der Meteoleitstelle behalten die Entwicklung der Regenmengen für Sie im Auge.




